Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Religionsunterricht



Buchhinweis














Bibliographische Angaben:

Wolfgang Treitler: Jesus, Josefs Sohn. Der Messias als Tor des Bundes.

Reihe:  Religion and Transformation in Contemporary European Society, Band: 27. Verlag: Brill | Schöningh. Paderborn 2023. E-Book: ISBN: 978-3-657-79178-1 PRINT: ISBN: 978-3-506-79178-8

 




ZUM BUCH:

In der christlichen Theologie wird Jesus Sohn Josefs UND MESSIAS verstanden, der von der römischen Besatzungsmach hingerichtet wurde. So dwird der Messias gedeutet „als einen gesandten Menschen, der von der imperialen Gewalt bezwungen und getötet wird“. Der Autor umreißt den Problemhorizont, vor dem er steht, so: „Am vorläufigen Ende dieser Entwicklungen war der Messias aus Judäa; den die römische Vertretung in Judäa im Namen des Imperators exekutiert hatte, zu einem Römer geworden, der dem Imperator die Macht sichern half und gegen das Judentum in Stellung gebracht worden wäre, nicht oberflächlich, sondern in dogmatischer Verbindlichkeit.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Den seit der Schoa entfalteten und zusehends geübten christlichen Freundlichkeiten gegenüber den Jüdinnen und Juden widersprechen die unveränderten Festlegungen, substanziell antijüdisch ausgerichtet und und flankiert. Seit jeher führen sie eine Hermeneutik mit sich, die sich der biblischen dogmatisch bemächtigt und unfähig macht, den jüdischen Ton dieser Texte sowie das zu vernehmen, was Ernst Bloch die ‘unterirdische Bibel’ geenannt hat: den subkutanen Textverlauf utopischer Andeutungen und Ahnungen, die ohne Exodus aus den Vorstellungs- und Definitionsbunkern nicht zu hören sind.“ ( S. X)

In diesem Buch über Jesus, Josefs Sohn, wird ein neuer Weg gesucht, der sich auf judenchristliche Motive beziehen will und dabei die Problematik im Auge behält. und diese zeitgerecht zu vermitteln versucht.

Die Kapitelüberschriften spiegeln die Schwerpunktsetzungen.

Kapitel 1 Vom verlorenen Messias

Kapitel 2 Der Messias oder der Kaiser: Messianisches Drängen und Spuren der Verzögerung
Kapitel 3 Erben der Unklarheit: die Judenchristen, Rom, Gnostiker und die Inkarnationstheoretiker
Kapitel 4 Auf dem Weg zum Dogma: Justin der Märtyrer und Melito von Sardes
Kapitel 5 Der verlorene Messias: Konzil von Nizäa (325 n. Chr.)
Kapitel 6 Christus und der Kaiser: Ambrosius von Mailand
Kapitel 8 Das monotheistische Bekenntnis
Kapitel 9 Jesus Christus in der rabbinischen Wahrnehmung
Kapitel 10 Messias, Sohn Davids (ben dawid / בן דוד): Das Gottesreich ist jetzt
Kapitel 11 Messias Jesus: der Sohn Josefs (ben josef / בן יוסף)
Kapitel 12 Jesus, Tor des Bund




Einordnung für die Bildungsarbeit

Dieses Buch bietet zum Themenfeld „Der Messias alsTor des Bundes“, das ja einen besonderen Schwerpunkt im Jüdisch christlichen Dialog hat ganz eigene, in diesem Zusammenhang durchaus auch neue Zugänge, die sich in den gängigen Unterrichtsmaterialien (für die Sekundarstufe II) so überhaupt nicht finden. Für den Unterricht (gerade zum Schwerpunkt „Christologie“) geben besonders die letzten Kapitel wichtige Impulse zur Entwicklung neuer Perspektiven.



Martin Geisz, Debruar2024