Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


und Religionsunterricht



Buchhinweis














Bibliographische Angaben:

Hauke Goos, Annette Goos: Warum hängt daran dein Herz? Wie Erinnerungsstücke aus der Kriegszeit helfen, unsere Eltern zu verstehen
Ein SPIEGEL-Buch. dva.München2024. ISBN: 978-3-421-07031-9




ZUM BUCH:

Im August 2019 erschien im SPIEGELein Artikel, in dem Kriegskinder und Kriegsenkel zu Wort kamen. Sie alle hatten einen Gegenstand aus der Kriegszeit aufbewahrt ... Relikte des Krieges, Zeugen der Zerstörung. In vielen deutschen Haushalten sind sie zu finden, viele von ihnen bis heute im alltäglichen Gebrauch. Wenn die Menschen keine Worte fanden, um das Grauen zu beschreiben, dann würden eben die Gegenstände sprechen, das war die Idee. Das Echo auf den Arttikel war überwältigend“ (S.11). Diese Vorgehensweise setzen die Autorin und Autor in diesem Buch fort.

Die erwähnten Erinnerungsgegenstände Gegenstände (z.B. ein Messer, ein leerer Koffer, ein Paar Handschuhe aus Jute, ...) sind Anlass dafür Erinnerungen an Angst, Leid, Verfolgung, Flucht ... in Gesprächsprotokollen lebendig werden zu lassen und vor allem zu vermitteln, welche seelischen Traumata der Zweite Weltkrieg bis in die Kinder- und Engkelgeneration hinterlassen hat. Beteiligt an den Gesprächen sind auch Prominente wie wie Björn Engholm, Marie-Luise Marjan, Paul Maar, Rita Süssmuth und Peter Stephan Jungk.

Im Interview mit der Therapeutin Ingrid Meyer Legrand werden abschließend wesentliche Elemente der „Erinnerungsproblematik“ vertiefend reflektiert.

Autor/Autorin:

 

Hauke Goos, Jahrgang 1966, arbeitete nach dem Geschichtsstudium zunächst für das SAT.1-Magazin »Akte«, ehe er 1999 zum Magazin SPIEGELreporter kam. Von 2001 bis 2022 schrieb er für das Reportagenressort des SPIEGEL, heute leitet er dort das Sportressort. Bei DVA sind bislang von ihm erschienen »Ein Sommer wie seither kein anderer« (zusammen mit Alexander Smoltczyk, 2021) und der Kolumnenband »Schöner schreiben« (2021). Er lebt mit seiner Familie in Hamburg.

 

Annette Goos, Jahrgang 1967, studierte Psychologie und Publizistik, bevor sie als Reporterin zum Fernsehen ging. Seit ein paar Jahren verfasst sie unter dem Titel »100 Fragen – eine Bilanz« Biographien. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.


Quelle: https://www.penguin.de/Buch/Warum-haengt-daran-dein-Herz/Hauke-Goos/DVA-Sachbuch/e625511.rhd

 

Fotograf:

 

Dmitrij Leltschuk wurde 1975 in Minsk/Weißrussland geboren. Vor seinem Umzug nach Deutschland hat er als freier Journalist gearbeitet. Von 2002 bis 2007 hat er an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg Medientechnik mit dem Schwerpunkt Audio-Visuelle Medien studiert. Seit 2007 arbeitet Dmitrij Leltschuk als freier Fotograf für die Zeitschriften wie mare, GEO, Der Spiegel, Die Zeit etc. Sein Schwerpunkt liegt in erster Linie in der Reportagefotografie. Seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen in der Schweiz, Deutschland, Italien, Weißrussland und Russland gezeigt.
“ ( Quelle: https://www.mare.de/crew/dmitrij-leltschuk-urheber-79 )

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

Im Philosophie-, Ethik und Religionsunterricht werden auch die Beziehungen zwischen den Generationen (auch mit Blick auf die eigene Gegenwart) in vielen Themenzusammenhängen besonders intensiv reflektiert.

Dieses Buch setzt einen wichtigen Akzent im Blick auf die Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg und verdeutlicht mit seiner Methode („Gegenstand-Erinnerung-Folgen“) die Bedeutung des Gesprächs zwischen den Generationen. Dabei werden Folgen von Krieg und Flucht für alle Bereiche menschlichen Lebens besonders deutlich greifbar und lassen oft genug einen ziemlich erschütternden Leser zurück.

Noch ein Hinweis: Auch das zur Zeit oft leichtfertige Reden von „notwendigen Kriegen zur Bewahrung von Gerechtigkeit“ wird bei der Lektüre dieses Buches, das die Schrecken des Krieges für die Menschen, die betroffen sind, sehr real werden lässt, sehr fragwürdig und kann durchaus auch im Unterricht thematisiert werden ... auch dies gehört zur „Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung“.

 




Martin Geisz, März 2024