Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen





Buchhinweis














Bibliographische Angaben:

Thomas Kistner, Johannes Aumüller: Putins Olygarch. Wie Thomas Bach und das IOC die Olympischen Spiele verraten. Sport, Geld, Macht, Manipulation – Thomas Bach. dtv. München 2024 ISBN: 978-3-423-26392-4




ZUM BUCH:

 

Dieses Buch macht Thomas Bach als Chef des IOC zum Thema. Schon im Prolog formulieren die Autoren prägnant: „Denn Thomas Bach ist der ausgebuffteste Strippenzieher, den der Weltsport kennt.“ (S. 14) ... „Bachs Karriere, seine Wahl und sein Wirken sind fest eingebettet in eine große olympische Schattengeschichtee. Diese Geschichte beginnt schon vor dem 10. September 2013. Sie dreht sich um Geld, Politik und die ordnende Kraft der Geheimdienste. Der Kreml spielt eine zentrale Rolle“ (S. 18). Die Autoren zeichnen mehr als 40 Jahre IOC - Geschichte nach, verweisen auf Akten und Schriftstücke und vor allem auch viele „Gespräche mit einflussreichen Akteuren: nicht zuletzt aus den internationalen Sportverbänden, der russischen Politik und dem KGB.“

Weitere Akteure im Verhältnis zwischen Sport (hier vor allem das IOC und die olympischen Spiele) sind u.a. ganz früh Horts Dassler, arabische Scheichs, chinesische Staatskommunisten und vor allem Putin.

 

Die Inhaltsübersicht verdeutlicht den Argumentationsgang des Buches.

 

Inhaltsübersicht

Prolog

1 Der Lehrmeister / Horst Dassler formt die moderne Sportwelt 

2 Das Netzwerk

3 Der Druchbruch /Thomas Bach krönt seine Karriere und wird Olygarch

4 Die Skandale/ Der Olygarch verkauft die Seele der Spiele

5 Der Anfang vom Ende/Der Olygarch verläuft sich im Dickicht der Republik

Epilog

 

 

zu den Autoren:

 

 

Thomas Kistner (* 1958 in Karlsruhe) ist ein deutscher Sportredakteur der Süddeutschen Zeitung, der vor allem für investigative Beiträge zu den Schattenseiten des Sports, etwa Doping und Korruption bekannt ist („das schlechte Gewissen des deutschen Sportjournalismus“).

Nach einem Politikstudium in Heidelberg begann er bei der Badener Zeitung, wechselte später zu Münchner Abendzeitung und schließlich zur Süddeutschen Zeitung, bei der er für Sportpolitik zuständig ist. Nach seiner Wahl zum Sportjournalisten des Jahres 2006 bekam er 2008 für den Artikel Spritzensport Fußball (Süddeutsche Zeitung Magazin) den Theodor-Wolff-Preis.

Unter den Sachbüchern, die er seit den späten 1990er Jahren schrieb, sticht die Kriminalgeschichte des größten Sportverbandes FIFA unter dem Titel FIFA-Mafia besonders hervor. Dazu schrieb Christof Siemes in der Wochenzeitung Die Zeit: „Seit das Buch Fifa-Mafia erschienen ist, kann es keinen Zweifel mehr daran geben, dass die Führung des Weltfußballverbands in ihrer geheimnisumwitterten Zentrale oberhalb der Stadt Zürich ein krummes Ding nach dem andern dreht.“ Es bekam von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur den Preis für das Fußballbuch des Jahres 2012. 

Johannes Aumüller, Jahrgang 1983 und aufgewachsen in Trier, Geschichts- und Slawistikstudium in Trier, Moskau und München. Seit 2008 in diversen Funktionen bei der SZ, aktuell zuständig vor allem für Sportpolitik und Osteuropa. Interessiert sich für alle Länder, die östlich von Berlin und/oder am Kaspischen Meer liegen, vor allem Russland und Iran - weiß aber noch nicht, ob der schönste Ort der Welt der Rote Platz in Moskau, der Meidan-e Imam in Isfahan oder doch der Trierer Hauptmarkt ist.“ ( https://www.dtv.de/buch/putins-olygarch-26392 )..

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

Das IOC hat „globalen Anspruch“: fast alle Staaten der Welt sind vertreten, „Olympische Spiele wollen weltweite Beteiligung und nicht zuletzt gibt es hehre ethische Ansprüche. Dieses Buch stellt diese hohen Ansprüche der Realität gegenüber und kommt zu sehr kritischen Einschätzungen, besonders aber zu eine deutlichen Kritik am langjährigen IOC - Vorsitzenden. Schon der Buchtitel spricht von Sport, Geld, Macht, Manipulation. Dies sollte auch im Blick auf eine „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ besonders in den Fächern der politischen Bildung (durchaus auch im Sport- sowie im Ethik- und Religionsunterricht) zum kontrovers diskutierten Thema werden. Das Buch bietet Hintergrundinformationen und Diskussionsanlässe (für Studierende, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II).

 




Martin Geisz, Mai 2024