Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen

und Religionsunterricht


Buchhinweis


Stichworte: Katholische Kirche, Missbrauch, Geschichte des Missbrauchs












Bibliographische Angaben:

Thomas Großbölting : Die schuldigen Hirten . Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Verlag Herder. Freiburg 1. Auflage 2022. 288 Seiten. ISBN: 978-3-451-38998-6




ZUM BUCH:

Dieses Buch ist ein „zeithistorisches Buch, welches eine aktuelle Problemlage - den Zustand der katholischen Kirche, den sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen wie den Umgang mit diesen Verbrechen in Kirche und Gesellschaft - aus den Dispositionen der Vergangenheit und der Gegenwart herleitet. Diese Studie analysiert die Entwicklungen, in dem die die Religionsgemeinschaft von innen heraus zu verstehen sucht, ihre selbst gesetzten Maßstäbe rekonstruiert und sie an ihren Praktiken miisst. Sie fragt nah den jeweils zeitgenössischen Reaktionen von Gesellschaft und Politik - und wie diese aus der bundesrepublikanisch eigentümlichen Verbindung von Kirche und Staat das ihre zur Dynamik beigetragen haben.“ (S.21). So ordnet der Autor in der Einleitung die Zielsetzungen seines Buches ein.



In den Kapiteln

- Sexueller Missbrauch und die Grenzen des Sagbaren

- International und ausgreifend:Qualität und Chronologie des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche

- Formen und Dynamiken des Missbrauchs: Betroffene und Beschuldigte, Vertuscher und Bystanders

- Tätersystem Kirche? Katholische Strukturen als Ermöglichungsbedingungen des Missbrauchs

- Resümee und Ausblick: Wie umgehen mit dem Missbrauch? Aufarbeitungsszenarien und Perspektiven in Gesellschaft, Politik und Kirche

legt er seine Arbeitsergebnisse vor. Er thematisiert die Geschichte von Betroffenen, Tätern und Vertuschern des Missbrauchsskandals und setzt sie in Beziehung zu den kirchlichen Strukturen, die die Taten ermöglichten. Er benennt den weltweiten sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche eine als »Zäsur in der Kirchengeschichte«. Im letzten Kapiteln versucht er als Historiker, der sich mit der Zeitgeschichte beschäftigt „Aufarbeitungsszenarien in unterschiedlichen Zusammenhängen aufzuzeigen.

zum Autor:

 

Thomas Großbölting, geb. 1969, war von 2009 bis 2020 Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit August 2020 ist er Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Geschichte von Religion und Kirche in der Moderne. (Verlagsinformation)

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

 

An der Thematik „Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche kann der Religionsunterricht nicht vorbeigehen. Dieses Buch bietet systematisch aufbereitet wesentliche Informationen zu den Zusammenhängen. Eine besondere Chance liegt darin, dass hier eine zeithistorische Perspektive im Mittelpunkt steht und dadurch viele Möglichkeiten zu Recherche und Diskussion eröffnet.

 




Martin Geisz, Mai 2023