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und Religionsunterricht


Buchhinweis


Stichworte: Gottesfrage, Religion in der modernen Welt, Christsein












Bibliographische Angaben:

Johannes Röser: Auf der Spur des unbekannten Gottes. Christsein in moderner Welt. HerderVerlag. Freiburg 2021. ISBN: 978-3-451-03353-7




ZUM BUCH:

Welt und Welterfahrung sind unter modernen Bedingungen völlig andere, als sie der Wahrnehmung früherer Generationen zugänglich waren. Unter dem Mysterium einer Werdewelt gibt es niemals einen „toten Punkt“, vielmehr für religiös Nachdenkliche stets Bewegung statt Stillstand, Mystik statt Mythologie, ungläubig-gläubiges Staunen statt wundersam-magisches Erwarten. Mit dem Gottesverständnis wandelt sich das Sakramentale, Liturgische, Spirituelle. Mit ihm wandeln sich Lebenssinn und Lebensstil. Auf der Spur des unbekannten Gottes inmitten einer atemberaubenden Evolution weiten sich die Horizonte der Hoffnung für ein wahrhaft befreites und befreiendes Christsein wie Kirchesein. Dieses Buch möchte sich auf die Spur des unbekannten Gottes wagen.

Immer auch experimentell, vorläufig, aber wahrhaftig angesichts dessen,

was uns als Wahrheit(en) in unsere zeitgenössische Geistesverfasstheit hineinscheint. So soll auch das Christsein inmitten dieser unaufhörlichen Werdewelt zukunftsorientiert beleuchtet werden. Manchmal hilft es schon, dabei die Beleuchtung ein wenig anders auszurichten, als es sonst üblich ist.“ (S. 11) - so formuliert der Autor zu seinen Absichten.

 

In 15 Kapiteln geht er dieses Vorhaben an, macht er sich auf den Weg den „unbekannten Gott“ in der Gegenwart und ihren Strukturen zu suchen, Hinweise zu finden, Gefundenes zu erläutern, auch neue Wege zu zeigen. Dabei verzichtet er weitgehend auf die von Theologie und Kirche geläufig gepflegten Themen. Er will den unbekannten Gott in Kontrast zu konventionellen Glaubensvorstellungen in den Blick rücken, um Perspektiven „für ein modernes, zukunftsorientiertes und zukunftsfähiges Christsein“ zu gewinnen.

  

Inhaltsverzeichnis (ausführlich: https://media.herder.de/leseprobe/978-3-451-03353-7/downloads/livebook.pdf )

Einleitung – In einer Werdewelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

I. Das Neue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

II. Rätselhaftes Universum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

III. Die Geburt des Menschen im Haus der Evolution . . . . . . . . . . . . . 45

IV. Wie der Mensch Mensch wurde – und Gott fand . . . . . . . . . . . . . . 63

V. Wie Gott Gott wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

VI. Sein im Werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

VIII. Christus, die Ikone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

IX. Lebensgefühl Christsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

X. Sakramental leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199

XI. Stell dir vor, es gibt den Himmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

XII. Das Tragische – oder: Wie universal ist Gott? . . . . . . . . . . . . . . . . 275

XIII. Lebensstil Christsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301

XIV. Kirche – das bin doch ich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341

XV. Vergesst die Hoffnung nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357

 

 

zum Autor: Johannes Röser

ist nach Studium der Theologie in Freiburg und Tübingen Journalist, seit 1981 bei CHRIST IN DER GEGENWART, von 1995 bis 2021 Chefredakteur und seitdem Herausgeber. Johannes Röser ist Verfasser und Herausgeber zahlreicher Bücher. (Verlagsinformation)

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

Ein möglicher Einstieg in ein auch kontrovers zu führendes Gespräch in der Abschlussklassen der Sekundarstufe I und in den Kursen der Sekundarstufe II:

. Die klassischen Gottesvorstellungen sind brüchig geworden im Horizont moderner Welterfahrung. Die Wissenschaften haben mit dem Buchstabieren der Naturgesetze vieles entzaubert, was einmal auf direktes göttliches Eingreifen zurückgeführt wurde. Aber sie haben mit neuem Wissen noch mehr Nichtwissen erzeugt und so das Dasein auch wieder verzaubert. Sie haben Fragen aufgeworfen, die sich frühere Generationen nicht stellten, gar nicht stellen konnten. Womöglich handelt es sich um Fragen, die im Letzten gar nicht beantwortet werden können – etwa die nach dem Anfang von allem Anfang oder von einer unendlichen Anfangslosigkeit. Die menschliche Anschauung und Logik scheitert bereits an Paradoxien, die sich da ganz irdisch ergeben. Gibt es womöglich doch auch gute Gründe für Gott? Nicht als Lückenbüßer für irgendwann später mal Erklärliches, sondern als eine plausible Wahrscheinlichkeit?“ (S. 7)




Martin Geisz, Januar 2022