Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen

Buchhinweis

Stichworte: Gefühl, Denken, Musik, Philosophie, Liebe

Bibliographische Angaben:

Nina Noeske (Hg.), / Matthias Tischer (Hg.): Musik und Liebe. KlangZeiten  - Band 020. Böhlau Verlag. Köln 1. Auflage, 2022. ISBN: 978-3-412-52671-9

ZUM BUCH:

Das Verhältnis von Musik und Gefühl wird in vielen Zusammenhängen diskutiert - „Liebe“ und Musik werden in vielen Zusammenhängen assoziiert und in Verbindung gebracht. Die Herausgeber formulieren: „Dass es zwischen Musik und Liebe eine – im Sinne Wittgensteins – „Familienähnlichkeit“ gibt, bezweifelt niemand. Beide sind, scheinbar paradoxerweise, flüchtig und zugleich unsterblich: „Alle Lust will Ewigkeit“ (Friedrich Nietzsche) und „Rock’n’Roll Will Never Die“ (AC/DC). Beide sind niemals fertig, höchstens zu Ende – und falls sie jemals fertig sein sollten, spielen sie keine Rolle mehr. Beide sind stofflos und widerstreben in paradigmatischer Weise der Verdinglichung – in der Aufnahme erstarrt die Interpretation der Musik, auf dem Hochzeitsfoto wird die Liebe zu ihrem eigenen Memento mori. ...

Tatsächlich aber scheint es mit der Musik eine besondere Bewandtnis zu haben. Wenn Niklas Luhmann darauf hinweist, dass das „Medium Liebe“ selbst „kein Gefühl, sondern ein Kommunikationscode“ sei, „nach dessen Regeln man Gefühle ausdrücken, bilden, simulieren, anderen unterstellen, leugnen [. . . ] kann“, es sich mithin um ein „Verhaltensmodell“ handele, könnten die Gehalte, welche dieser Code zu strukturieren hilft, in den Künsten, und hier allen voran in der Musik zu finden sein. Auf welche Weise sich die Verflechtungen von Musik und Liebe manifestieren, dies loten die in diesem Bändchen versammelten sieben Beiträge aus“ (S. VII ff.).

Von Mittelalter bis Gegenwart beleuchten sieben Beiträge des Bandes aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage nach dem Verhältnis zwischen Musik und menschlichen Gefühlen - am Beispiel der Liebe.

Das Inhaltsverzeichnis spiegelt die ausgewählten Zusammenhänge.

Leseprobe: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/media/pdf/92/c1/g0/9783412526726_sample.pdf

Inhalt

Nina Noeske und Matthias Tischer

Musik und Liebe – eine Verwicklung VII

Roman Hankeln

Gibt’s nicht? – ‚Liebe‘ in den Offiziumsgesängen des Mittelalters S. 1

Sabine Meine

Krönung der Lust. Kritik am Imperialen Eros in Claudio Monteverdis Krönung der Poppea S. 19

Beatrix Borchard

„Du meine Seele, Du mein Herz“ – Filmkarriere eines Liedes S. 33

Christoph Flamm

Mehr Lust als Liebe: Die Erotik der Töne im Fin de siècle S. 51

Matthias Tischer

Von der Musik das Fühlen lernen S. 81

Britta Sweers

Demon Lovers, Inzest und tödliche Dreiecksbeziehungen:

Die Child-Balladen S. 95

Nina Noeske

Der Kuss: Eine Philematophonie S. 115

zur Herausgeberin/zum Herausgeber:

„Nina Noeske: Studium in Bonn, Weimar und Jena, Magisterabschluss 2001, Promotion 2005 am musikwissenschaftlichen Institut Weimar-Jena (Musikalische Dekonstruktion. Neue Instrumentalmusik in der DDR, Böhlau 2007), Habilitation 2014 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Liszts "Faust": Ästhetik - Politik - Diskurs, Böhlau 2017).

Matthias Tischer: studierte Klarinette bei Ralph Manno, Jan Doormann und Jean François Benda, Musikwissenschaft, Schulmusik, Erziehungswissenschaft, Kunstgeschichte, Philosophie, Germanistik und Soziologie in München, Weimar und Jena. Nach einer Promotion über Inhaltsästhetik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts habilitierte er sich nach Forschungsaufenthalten in Berlin und Harvard am gemeinsamen Institut der Musikhochschule Weimar und der Universität Jena. “

(Quelle: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57958/number/BVK0016386

Einordnung für die Bildungsarbeit

Bedeutung von Gefühl und Denken sind oft Thema im Philosophie- und Ethikunterricht, vor allem auch wenn es um Grundfragen menschlicher Existenz geht. Dieses Buch thematisiert dies in verschiedenen (kulturhistorischen)Zusammenhängen am Beispiel „Musik und Liebe“. Das Buch bietet Zugänge und Hintergrundinformationen und damit gleichzeitig auch Impulse für vertiefende Gespräche und Informationen (für Studierende, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler der entsprechenden Leistungskurse in der Sekundarstufe II).