Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: Roman, Anthropologie, Entwicklung, Gegenwart










Bibliographische Angaben:

Andreas Maier: Die Städte - Roman. Suhrkamp -Verlag. Berlin 2021. ISBN: 978-3-518-42993-8




ZUM BUCH:

Das Zimmer, Das Haus, Die Straße, Der Ort, Der Kreis. Die Universität. - so die Titel des Projekts, in dem Andreas Maier seinen Lebensweg verfolgt und kommentiert. Jugendlichen und Erwachsenen verfolgt und in der ihm eigenen Art „beschrieben, kommentiert und entlarvt“. In der neuen Folge werden Reisen zum Thema.  Würde ich jetzt, im Jahr der Fertigstellung der  Ortsumgehung, eine Karte meiner Lebensbewegungen von den ersten Jahren bis zum Ende meiner Studienzeit anfertigen, hätte sie folgende Eckpunkte: Hamburg, London, Biarritz, Barcelona, Neapel, Athen, Wien, Bautzen, Berlin.“ (S. 11 f.) 

Die Vergangenheit wird lebendig in Urlaubsrouten einer Gesellschaft, die Auto und Flugzeug als Möglichkeiten ergreift und immer weiter ausbaut. Ferienwohnung (als Kind erlebt), Trampen an den Strand nach Südfrankreich, ein im Piemont geplanter Selbstmord, - mit dem Ende in Weimar zu einer Lesung aus seinem Buch, das ihn am Frauenplan mit einer Begegnung mit neuen Rechten konfrontiert.




Einordnung für die Bildungsarbeit

In der Schule „Philosophie–lernen“ zu betreiben, verlangt – wenn es nicht nur Philosophiegeschichte sein soll – die Frage nach den den wesentlichen Stationen eigener Entwicklung zustellen – und dies in der Gewissheit, dass hier keine keine endgültige befriedigende Antwort gefunden werden kann.

Auch in diesem Band geht Andreas Maier dem nach: Reisen ist mehr als Reisen. In der Erinnerung wird an diesen Reisen vergangene und gegenwärtige Gesellschaft mit ihren Gewohnheiten, Problemen und Verstrickungen deutlich.

 Wer Philosophiegeschichte sucht:

Auf die Frage einer Frau von MDR, die ihn interviewt

(„...Was sei das Interessante an derProvinz?)

Ich sagte, Nietzsche sei ein eher zarter nicht robuster Mensch gewesen, weder für die heutige noch für die damnalige Zeit geeignet, überdies philosophisch zu gut ausgebildet, um mein Roman spiele deshalb nicht in Berlin, weil ich Berlin überhaupt nicht kenne, und New York kenne ich schon gar nicht. Nietzsche habe New York auch nicht gekannt. Er sei, so gesehen ganz und gar provinziell gewesen. Über das heutige Weimar wäre er natürlich ebenfalls erschrocken, wie eigentlich über fast alles hier“ (S. 189).

Der Roman ist eine gute Gelegenheit zum etwas anderen Philosophie-lernen (Studierende, Lehrkräfte, Schülerinnenund Schüler ab Klasse 10).






Martin Geisz, April 2021