Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: Philosophie, Philosophiegeschichte, Wissenschaft, Erkenntnistheorie







Bibliographische Angaben:


Franz von Kutschera: Der Weg der westlichen
Philosophie. Mentis 2019, 543 S., ISBN: 978-3-95743-141-7





Zum Buch:












Dieses Buch ist eine Geschichte der westlichen Philosophie von ihren Anfängen bis heute. An Geschichten der Philosophie besteht kein Mangel, meine unterscheidet sich von anderen erstens durch ihre Kürze.Ich möchte größere Zusammenhänge, Tendenzen, Parallelen und Unterschiede deutlich werden lassen, und dafür muss ich von vielen Details absehen.

Dieses Buch soll zweitens eine Geschichte philosophischer Erkenntnis sein. Mich interessiert weniger die Vielfalt der Meinungen als das Entstehen von Einsichten.Daher verbindet sich das historische mit einem systematischen Interesse. Ich versuche einerseits, das konkrete geschichtliche Geschehen sichtbar werden zu lassen, andererseits will ich hervorheben, wo eine wichtige Einsicht gewonnen und wo sie weitergeführt wird“(S. 11). So formuliert der Autor im Vorwort seine Absicht und Zielsetzungen. Es geht ihm nicht um eine ausführliche Darstellung der „Geschichte der Philosophie“, sondern er will aufzeigen wie sich „philosophische Erkenntnis (auf dem Weg der westlichen Philosophie) entwickelt hat und wie sie in Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Religionsphilosophie, Ethik und anderen philosophischen Disziplinen weitergeführt werden.–

Wir erleben heute einen deutlichen Wandel in den Interessen und im Selbstverständnis der Philosophie. Diese Geschichte der Philosophie ist eine Geschichte der philosophischen Erkenntnis und keine narrative Darstellung von philosophischen Epochen oder Schulen. Damit trägt sie dem gegenwärtigen Interesse an analytischer Durchdringung zentraler philosophischer Fragen Rechnung und unterscheidet sich von vorliegenden Philosophiegeschichten. Der Autor formuliert dies so: „So verbindet sich das systematische mit dem historischen Interesse: Es werden die großen Zusammenhänge, Tendenzen, Parallelen und Unterschiede herausgearbeitet.“1

In Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Religionsphilosophie, Ethik und anderen Ansätzen werden Positionen vom „Weg der westlichen Philosopie“ weitergeführt und auch in diesem Buch zur Diskussion gestellt.

Das Inhaltsverzeichnis spiegelt Schwerpunktsetzungen.



Inhalt



Vorwort .


Vorbemerkungen


2. Die Vorsokratiker


3. Die klassische antike Philosophie


4. Die Stoa


5. Der Neuplatonismus und das Ende der antiken Philosophie


6. Philosophie in Mittelalter und Renaissance


7. Die klassische Philosophie


8. Der Deutsche Idealismus


9. Philosophie im 19. und 20. Jahrhundert

9.1 Das Leib-Seele-Problem

9.1.1 Materialismus

9.1.2 Der Phänomenalismus

9.1.3 Polarer Dualismus

9.2 Logik und Philosophie der Mathematik

9.2.1 Die Entwicklung der modernen Logik

9.2.2 Intensionale Logik

9.2.3 Analytische Philosophie

9.2.4 Mengenlehre und Logizismus

9.2.5 Universalienrealismus

9.2.6 Die Antinomien der Mengenlehre

9.2.7 Konzeptualismus

9.2.8 Konstruktive Mengenlehre

9.3 Philosophie der Sprache

9.3.1 Die Abbildtheorie der Sprache

9.3.2 Pragmatische Sprachtheorien

9.3.3 Sprechen und Denken

9.3.4 Bedeutungen

9.3.5 Die semantischen Antinomien .

9.4 Ethik

9.4.1 Ethischer Nichtkognitivismus

9.4.2 Soziale Nutzensfunktionen

9.4.3 Die Subjektivismus-Realismus-Kontroverse

9.4.4 Revision des Realismus

9.4.5 Moral und Autonomie

9.5 Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie

9.5.1 Kausalität

9.5.2 Das Induktionsproblem

9.5.3 Modelle empirischer Erkenntnis

9.5.4 Ausblick

Literatur .

Lebensdaten der Philosophen

Stichwörter



zum Autor:

Franz von Kutschera (geb. 1932) studierte Physik und Philosophie in München, 1968-1998 Professor für Philosophie an der Universität Regensburg, 1999 wurde er Ehrendoktor der Universität Leipzig. Franz von Kutschera veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zu allen Bereichen der Philosophie. 2



Einordnung für die Bildungsarbeit



Diese Philosophiegeschichte ist anders als die in der schulischen Bildungsarbeit in der Regel verwendeten Darstellungen der Geschichte der Philosophie. So kommen in dieser Philosophiegeschichte zum Beispiel die Namen von Philosophen wie L. Feuerbach, E. Bloch, Th. Adorno, M. Horkhheimer, H. Arendt, J. Habermas, die im Unterricht eine wichtige Rolle spielen, noch nicht einmal in der Übersicht „Lebensdaten der Philosophen“ vor. Auch Stichworte wie „Utopie“ oder „Existenzialismus“ finden sich nicht im Stichwortverzeichnis des Buches.

Dieses Buch nimmt als „systematischen Standpunkt“ den „Standpunkt der Gegenwart“ ein und konzentriert sich auf die „Geschichte der philosophischen Erkenntnis“. Diese Ausgangspunkte können dem Philosophieunterricht an der Sekundarstufe II (in fortgeschrittenen Kursen) wichtige Impulse für Arbeit und Diskussion geben.



Martin Geisz, März 2019



1Eückumschlag des Buches

2Vgl. http://www.mentis.de/index.php?id=00000530&article_id=00000028&category=&author_id=00000023&book_id=00000990 (Aufruf 11.03.2019)