Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen

und Religionsunterricht


Buchhinweis


Stichworte: Vergebung, Bibel, Perspektivenwechsel








Bibliographische Angaben:

Andreas Unger: Vergebung. Eine Spurensuche. Herder Verlag. Freiburg 2019. ISBN Print 978-3-451-37664-1 / ISBN E-Book 978-3-451-81436-5





Zum Buch:










Die Vater-Unser-Bitte Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern« macht Vergebung zum Thema. Aber: Was ist Vergebung? Was macht sie möglich? Was macht sie schwierig? Was lässt sie unmöglich erscheinen.

„… dass ich Menschen auf der ganzen Welt treffen würde, um sie zu fragen: Wie geht Vergebung? Mir war nicht klar, wie einfach und kompliziert, vielschichtig und monolithisch die Frage ist, wie individuell die Antworten sind, wie persönlich und mitunter so gegensätzlich, dass man darüber ein ganzes Buch schreiben könnte. Dieses Buch hier“ (S.11).

Der Autor geht der Bedeutung von „Vergebung“ in einer großen Suchbewegung nach. In Gesprächen und Begegnungen in Deutschland, Polen, Israel und in den USA findet er Zugänge, Fragen, auch Konturen von Antworten. Seinen Weg fasst er so in Worte: „. So habe ich mich von Frage zu Frage gehangelt, von Ratlosigkeit zu Ratlosigkeit, Begegnung zu Begegnung. So habe ich eine Reise getan hin zu den Quellen der Vergebung. Auf diese Reise nehme ich Sie, liebe Leser, mit (S.17). Konturen von Antworten spiegelt auch das Inhaltsverzeichnis:

Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . 7

1 Die Suche beginnt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2 »Weil die Wärme tot war in mir« . . . . . . . . . . . . 19

3 Warum? Warum? Warum? . . . . . . . . . . . . . . . . 37

4 »Ein Auto oder ein Haus kann man reparieren

oder neu bauen, aber keinen Menschen« . . . . . . 61

5 »Das wichtigste Wort ist Versöhnung« . . . . . . . . 79

6 »Ich nehme das Leben, wie es ist« – oder:

»Soll ich wirklich?« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

7 »Der Satz hat mich drei Meter größer werden lassen« . 101

8 »Solange du auch nur einem Menschen nicht

verzeihst, bist du nicht frei« . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

9 Der Mythos vom Abschließen . . . . . . . . . . . . . . 141

10 Vergib uns unsere Schuld . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

11 Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179




Einordnung für die Bildungsarbeit

Dass Andreas Unger keine Definition, keine Gebrauchsanweisung, sondern eine Spurensuche in seinem Buch unternimmt, macht das Buch für die Bildungsarbeit (ab der Sekundarstufe II in den Kursen „Religion“, „Ethik“ und „Philosophie“) interessant. Es bietet ganz unterschiedliche Perspektiven, Antwortmöglichkeiten und auch den Blick auf „Ohnmacht, Wut, Hass und Trauer“ (S. 185) angesichts der Tatsache, dass Geschehenes nicht rückgängig gemacht werden kann. Was es auch bietet: Anlässe für kontorverse Diskussion in vielen Zusammenhängen.



Martin Geisz, März 2019