Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: Hellenismus, Globalisierung







Bibliographische Angaben:



Chaniotis, Angelos: Die Öffnung der Welt. Eine Globalgeschichte des Hellenismus. wbg Theiss . Darmstadt 2019. 544 S. . ISBN: 978-3-8062-3993-5





Zum Buch:










Wie die Kultur der Griechen zuerst das Römische Reich und dann Europa prägte



Alexander der Große hat die Grenzen seines Reiches bis nach Indien – dem damaligen Ende der Welt geöffnet. So begann das Zeitalter des Hellenismus. Gleichzeitig wurden weite Teile Europas, Asiens und Nordafrikas „vernetzt“. Der Buchautor, der Historiker Angelos Chaniotis, verknüpft in diesem Buch die Geschichte zweier sonst systematisch getrennt behandelter Epochen. „Das hellenistische Zeitalter, das man für gewöhnlich mit den Kriegszügen(ab 334) oder dem Tod Alexander des Großen (323 v. Chr.)beginnen und mit dem Tod Kleopatras (30 v.Chr.) enden lässt sowie die frühe römische Kaiserzeit, von der Einrichtung der monarchistischen Herrschaft des Augustus (27 v. Chr.) bis zum Tod Hadrians (138 n.Cr.)“ (S.7). Für ihn führt diese gemeinsame Behandlung zu einem „besseren Verständnis gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen“ (S 7).

Seine Darstellung zeigt, wie sehr die Kultur der Griechen auch die später folgenden Epochen weit über die Zeit der altrömischen Kaiser hinaus prägte: die spannende Geschichte eines kosmopolitischen Zeitalters: von Alexander dem Großen (334 v. Chr.) bis zu dem römischen Kaiser Hadrian (138 n. Chr.). „Mit seinen Eroberungen schuf Alexander zwar kein Weltreich von Dauer, dafür aber die Voraussetzungen für die Entstehung eines politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Netzwerks, das buchstäblich die gesamte damals bekannte Welt umfasste. Die Entstehung von Metropolen, Weltbürgertum und Lokalpatriotismus, technologische Innovationen und neue Religionen wie das Christentum, aber auch soziale Konflikte und Kriege gehören zu den Kennzeichen dieser Welt.“1

zum Autor:

Angelos Chaniotis

ist Althistoriker, er hatseit 2010 eine Professur am Institute for Advanced Study in Princeton. Seine Spezialgebiete sind die hellenistische Geschichte und die griechische Epigraphik. Chaniotis gilt international als einer der Vordenker zur Alten Geschichte.




Einordnung für die Bildungsarbeit

Der Ansatz zur „Epoche des Hellenismus“, den der Autor in diesem Buch ausführlich, anschaulich und großer Quellenorientierung vorlegt, lässt die auf die gesamte bekannte Welt Orientierung griechischen Denkens und Handelns besonders auch im Blick auf Philosophie (und Religion) in unerwartetem Licht erscheinen. Es gibt erweiterte Perspektiven und vor allem den Impuls, davon ausgehend auch unsere (globaliserte ) Gegenwart in den Blick zu nehmen. Eine Empfehlung für Studierende, Lehrkräfte und SchülerInnen in den Geschichts-, Philosophie-, Ethik und Religionskursen der Sekundarstufe II.



Martin Geisz, Oktober 2019



1https://www.wbg-wissenverbindet.de/15368/die-oeffnung-der-welt?ici=Sta_Titelbanner_Oeffnung-der-Welt&icn=Artikeld._Oeffnung-der-Welt (Aufruf 1.10.2019)