Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Religionsunterricht


Buchhinweis


Stichworte: Deutsche Geschichte, Katholizismus, Frauen










Bibliographische Angaben:

Markus Raasch, Andreas Linsenmann (Hrsg.) DIE FRAUEN UND DER POLITISCHE KATHOLIZISMUS Akteurinnen, Themen, Strategien. 8 Verlag Ferdinand Schöningh. Paderborn 2018. ISBN 978-3-506-78906-8 (paperback) - ISBN 978-3-657-78906-1 (e-book)





Zum Buch:










Das Buch macht Rolle und Einfluss der Frauen im politischen Katholizismus von 1870/71 bis in die frühe Bundesrepublik zum Thema. 1

Wichtige Themen sind Einflüsse von Frauen auf männliche Politiker – vornehmlich in der Zentrumspartei - prominente Katholikinnen (in der Zentrumspartei) waren u.a. Helene Wessel, Christine Teusch oder Helene Weber.2 Die Schwerpunkte des Buches spiegelt das Inhaltsverzeichnis.

 

    Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung ( -Andreas Linsenmann/Markus Raasch)

  • Frauen in der Umgebung Ludwig Windthorsts ( Hans-Georg Aschoff)

  • Zur „Characterlosigkeit der Masse der Männer“ - Adelige Frauen und die Anfänge der Zentrumspartei (Markus Raasch)

  • Die Familien der Staatspräsidenten Eugen Bolz (1881–1945) und Heinrich Köhler (1878–1949)/ ‚Klassiker‘ der Katholizismusforschung als Quellen für ‚Zentrumsehefrauen‘? (Jürgen Schmiesing)

  • Frauen auf den Katholikentagen (Holger Arning)

  • Die Frauenfrage als soziales Problem/ Das frauenpolitische Wirken von Elisabeth Gnauck-Kühne aus christlicher Überzeugung (Nikola Becker)

  • Erstmals auf „parlamentarischem Boden“: Die „Kriegstagung“ des Katholischen Frauenbundes Deutschlands im Januar 1916 im

  • Reichstagsgebäude (Regina Heyder)

  • Der Kampf um die Ehe: Der Katholische Frauenbund und das Zentrum im Richtungsstreit um eine Reform des Ehescheidungsrechts (Marion Röwekamp)

  • Unsere Waffe ist der Stimmzettel! Wir wählen alle!“ - Katholische Wahlwerbung von und für Frauen im deutschen Südwesten 1918/1919 (Christopher Dowe)

  • Lebensarbeit - Helene Weber (1881–1962) – Eine Weimarer Zentrumspolitikerin (Antonia Schilling)

  • Christine Teusch (1888–1968) - Eine Biographie zwischen Emanzipation und Tradition (Kathrin Zehender)

  • Helene Wessel (1898–1969) - Vom Windthorstbund in die höchsten Parteiämter (Gisela Notz)







Martin Geisz, 2019



1) „Frauen treten in der umfangreichen Zentrumshistoriografie bislang lediglich am Rande auf. Der politische Katholizismus des Kaiserreiches bildet in geschlechterhistorischer Sicht gleichsam eine „terra incognita“, für die Weimarer Zeit gibt es viele dunkle Flecken. Schon ein Blick in die Register anerkannter Standardwerke macht dies deutlich“ (S. 8).

2)Zu wenig ist bekannt über das Portfolio von politisch aktiven Frauen in materieller, aber auch geistig-ideologischer Hinsicht, zudem ihre Motivationen, Ziele und Handlungsstrategien und zwar vor und nach 1918. Eine Einordnung ihres Wirkens in zeitgenössische Geschlechterdiskurse ist bisher ebenso wenig in Angriff genommen worden wie eine Untersuchung ihrer (internationalen) Verbindungen und ihre Rolle in der Erinnerungskultur nach 1945 im Allgemeinen und der christlichen-demokratischen Parteien im Besonderen. Die Vernachlässigung solcher Fragen erscheint umso unbefriedigender, als sie nicht nur für Historikerinnen und Historiker der Zentrumspartei oder der katholischen Frauenbewegung, sondern auch für die Parlamentarismus- und Demokratiegeschichte sowie zentrale Forschungsdebatten der jüngeren Zeit, etwa zur Modernität des Kaiserreiches37, den Potentialen der Weimarer Republik38 oder der Abkehr von der „success-story“ der Bundesrepublik Deutschland39 von besonderem Interesse sind“(S. 12 f).