Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: Freihet, Fußballfan, Individuum, DDR







Bibliographische Angaben:



Alex Raack: Wolle. Ein Fan zwischen Ost und West. 1. Aufl. 2017, 250 Seiten, Klappenbroschur, mit farbigem Tafelteil. ISBN: 978-3-608-50382-1






Zum Buch:










... Eben hat Borussia Mönchengladbach gegen Barcelona gespielt und ziemlich den Hintern versohlt bekommen. Im Endlich-Treff, einer von Wolles Stammkneipen, tranken wir Altbier, um die neuerliche Schlappe von Wolles Mannschaft besser ertragen zu können. Und um zu reden. Über Fußball. Über die DDR und die Stasi, über Flucht und Gewalt. Über Wolles Leben, denn darüber soll ich ein Buch schreiben. … Fußball. Die DDR. Borussia Mönchengladbach. Die Stasi. Freunde, die zu Verrätern wurden. Ausreiseanträge. Klärungen von Sachverhalten. Knast. Liebe, Freiheit, Hass. Brücken in Chemnitz. »Vastehste?!«“

2 Ausschnitte aus dem Prolog zum Buch skizzieren den Rahmen. Es geht um die Biographie eines glühenden Fußballfans und Staatsfeindes der DDR - eine ganz besondere deutsch-deutsche Geschichte.

1982 sitzt Wolfgang Großmann – genannt Wolle (in Mönchengladbach geboren) , dann abermit seinen Eltern nach Dresden gezogen - in einer Zelle der Stasizentrale Dresden. Er ist Staatsfeind, weil er Fan des falschen Vereins ist – Fan von Borussia Mönchengladbach.

Als Jugendlicher protestiert er, gilt als Rowdy. Der Fußball und sein „Fandasein für Borussia Mönchen Gladbach“ ist die Kehrseite und für ihn die Möglichkeit mit seiner Wut auf das DDRRegime „umzugehen“. Doch das Regime schlägt zurück, lässt ihn dann aber 1985 in die BRD ausreisen.

Wolle kommt an seinen Sehnsuchtsort Mönchengladbach.In Mönchengladbach war das Schicksal dessen, der sich von der Stasi für seine Fantreue zum Verein Borussia verfolgen ließ, bekannt. Die Fangeschichte geht weiter.

Das Buch spiegelt die Geschichte eines glühenden Fußballfans, der gleichzeitig immer fürr seine Freiheit zu kämpft …

Wolle vertraut dem System nicht. Systemen generell. Er lebt in einer der freisten und sichersten Demokratien der Welt, aber er glaubt nicht an die deutsche Gesellschaft. Er ist in einem System groß geworden, dessen Vertreter ihn fertigmachen wollten. Kein Wunder, dass er so über Systeme denkt.“ (S. 13) – so der Autor im Prolog – dies wäre auch ein gutes zusammenfassendes Statement, das über das Buch hinaus zu blicken versucht.




Einordnung für die Bildungsarbeit



Freiheit, Person, Individuum sind selbstverständlich Themenzugänge im Philosophie- und Ethikunterrcht. Dieses Buch bietet einen ungewöhnlichen Zugang zur Problematik, die viel Platz für weiterführendes Denken und Diskussionen ab ca Klasse 10 bietet.



Martin Geisz, Februar 2018