|
Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen und Religionsunterricht
Buchhinweis
Stichworte: Flucht, Migration, Bibel, Theologie
|
|
|
Bibliographische Angaben: |
Claussen, Johann Hinrich:Das Buch der Flucht. DIE BIBEL IN 40 STATIONEN. Verlag C.H-Beck. München 2018. 332 S., mit 45 Abbildungen. ISBN: 978-3-406-72690-3 |
Zum Buch:
|
Der Autor nimmt eine nicht unbedingt übliche Perspektive zur Beschäftigung mit der Bbel ein. Er liest die Bibel als „Flüchtlingsbuch“. „Im Grundbuch der abendländischen Kultur entdeckte ich nun Geschichten, Lieder, Gebete, Klagen und Visionen von Geflohenen, Vertriebenen,Deportierten, Ausgezogenen, Entkommenen, Heimatsuchenden, Migranten und Wanderern aus dem Morgenland. Vieles sah ich neu oder las es anders“ (S.11). Das Inhaltsverzeichnis (siehe unten) spiegelt die ausgewählten Schwerpunkte von der Vertreibung aus dem Paradies über Exodus, Babylonisches Exil bis Jesus und den Aposteln, die nicht wirklich eine Heimat finden. Johann Hinrich Claussen erzählt im (mit Bibeltexten), ergänzt und erläutert. Weiteres
Element dieses Buches sind 44 Fotografien aus den Jahren 1860
bis 1950, die den Kapiteln/Stationen beigefügt sind und die
sämtlich „Heimatlosigkeit von Menschen“
zeigen. Inhalt
Vorwort
zum Autor: Johann Hinrich Claussen (*1964) ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland.
|
Einordnung für die Bildungsarbeit |
Für die Bildungsarbeit gibt die vom Autor gewählte Perspektive wichtige Impulse. Die Stichworte Verlust und Zerstörung von Heimat, Flucht, Exil und vor allem auch die Hoffnung und Sehnsucht nach Rückkehr sind wichtige Impulse, die Religionsunterricht, aber auch Ethik- und Philosophieunterricht aufnehmen können/sollten. Die ausgewählten Bilder bieten vielfältige (offene) Gesprächsanlässe und Startmöglichkeiten für viele Unterrichtsgespräche. Wichtig scheint mir noch ein weiterer Gedanke, der im Vorwort formuliert wird: „.. erst mit dem Verlust von König, Tempel und eigenem Land entstand der Glabe an den einen Gott, fand die Religion ihren Ort in der Sprache, … bildete sich eine neue Moralität. Vieleicht ist dies ein gemeinsames Kennzeichen der drei monotheistschen Weltreligionen, dass sie von Flüchtlingen und Heimatlosen ausgingen. ...“ (S. 10f.) - viele Anknüpfungspunkte für den Unterricht (ab ca. Klasse 10). |
Martin Geisz, September 2018