Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Philosophie-lernen

Buchhinweis


Stichworte: Christentum, Religionswissenschaft, Weltliteratur,Säkularisierung







Bibliographische Angaben:

Bernhard Lang, Anton Grabner - Haider: Was bleibt vom christlichen Glauben?. Glaubenskulturen im 21. Jahrhundert. Verlag Ferdinand Schöningh Verlag. Paderborn 2015. ISBN 978-3-506-78218-2





Zum Buch:









Die Fragestellung wird im Buch in zwei Teilen angegangen: Erster Teil: Anton Grabner-Haider GLAUBENSFORMEN IN MODERNEN GESELLSCHAFTEN; ZWEITER Teil TEIL Bernhard Lang CHRISTLICHE KULTUR IM BUCH –DIE BIBEL UND 30 WERKE DER WELTLITERATUR WAS SOLL MAN LESEN ?WIE SOLL MAN LESEN ?

Die Autoren formulieren im gemeinsam Vorwort so ein: „Es „stellen sich sofort zwei Aufgaben: erstens die Schärfung und Differenzierung ...(der) Unterscheidung von Kirchenchristen und Kulturchristen; zweitens die Ausweitung ... von der deutschen auf die Weltliteratur. Der ersten Aufgabe widmet sich Anton Grabner-Haider im vorliegenden Buch, indem er eine umfassende Zeitdiagnose des Christentums vorlegt. Ausführlich thematisiert er die Vielfalt der Glaubensform en, die heute nebeneinander gelebt werden. Zur Lösung der zweiten Aufgabe will Bernhard Langs Beitrag über „christliche Kultur im Buch“ beitragen. Nach der Überzeugung beider Autoren geht dem Christentum durch die neue kulturchristliche Betrachtungsweise und Lebenshaltung manches verlo-ren, weil es unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts dem kritischen Bewusstsein nicht standhält. Und was bleibt vom christlichen Glauben? Der Kern des Christseins, der sich in der Vielfalt christlicher Kultur spiegelt und von ihr auf vielfältige Weise getragen wird.“1

Anton Grabner-Haider unterscheidet in der Zeitdiagnose drei Gestalten des gegenwärtigen Christentums unterschieden: das weltoffene Kulturchristentum, das lernbereite Kirchenchristentum und das sich abschottende fundamentalistische Christentum2. Bernhard Lang stellt macht neben ausgewählten Büchern der Bibel „30 Klassiker der Weltliteratur“ (von den »Bekenntnissen« des Augustinus über »Robinson Crusoe« von Defoe bis zu »Der Meister und Margarita« von Bulgakow) zum Thema. Das Inhaltsverzeichnis gibt einen differenzierenden Überblick.




INHALTSVERZEICHNIS

GEMEINSAMES VORWORT ....................................................................... 9


Erster Teil:

Anton Grabner-Haider GLAUBENSFORMEN IN MODERNEN

GESELLSCHAFTEN

EINLEITUNG

............................................................................................... 13

1. KULTURGESCHICHTE DES CHRISTENTUMS

................................ 17

1.1 Vermischung der Kulturen ................................................................ 17

1.2 Die Anfänge der Jesusbewegung ...................................................... 20

1.3 Das griechische Christentum............................................................. 25

1.4 Das römische Reichschristentum ...................................................... 29

1.5 Lebenswelten im Mittelalter ............................................................. 33

1.6 Impulse der Reformation .................................................................. 36

1.7 Lernprozesse der Aufklärung ............................................................ 37

1.8 Impulse des Umdenkens ................................................................... 41


2. DAS NATURWISSENSCHAFTLICHE

WELTBILD

........................... 45

2.1 Die Ansätze der

Griechen ................................................................. 45

2.2 Anfänge der westlichen

Naturwissensch

aft ...................................... 46

2.3 Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaft ................................. 48

2.4 Naturwissenschaft und Religion ....................................................... 50

2.5 Erkenntnisse der Psychologie ........................................................... 54

2.6 Impulse der kritischen Philosophie ................................................... 55


3. DAS WELTOFFENE KULTURCHRISTENTUM

................................ 57

3.1 Glaubensinhalte und Glaubensbilder ................................................ 58

3.2 Moralische Grundwerte ..................................................................... 62

3.3 Spiritualität und Riten ....................................................................... 64



3.4 Lernen von fremden Religionen ....................................................... 66

3.5 Globale Zielwerte der Kulturen ........................................................ 68

4. DAS LERNBEREITE KIRCHENCHRISTENTUM

.............................. 71

4.1 Nähe zu Theologie und Kirche ......................................................... 71

4.2 Ringen um kirchliche Reformen ....................................................... 73

4.3 Die christlichen Basisgemeinden ...................................................... 74

4.4 Suche nach weltweiter Vernetzung ................................................... 76

5. DAS FUNDAMENTALISTISCHE CHRISTENTUM

........................... 81

5.1 Der Bibelfundamentalismus .............................................................. 81

5.2 Fundamentalismus der Dogmen........................................................ 83

5.3 Struktureller Fundamentalismus ....................................................... 85

5.4 Kultureller Fundamentalismus .......................................................... 86

6. ALTERNATIVE

WELTDEUTUNGEN

............................................... 89

6.1 Was glauben Atheisten? .................................................................... 89

6.2 Was glauben Agnostiker? ................................................................. 92

6.3 Überzeugungen der Nichtreligiösen .................................................. 93

6.4 Was glauben Esoteriker? ................................................................... 94

7. MORALISCHE UND SOZIALE IMPULSE

......................................... 99

7.1 Die allgemeinen Menschenrechte ..................................................... 99

7.2 Globale Gerechtigkeit ....................................................................... 101

7.3 Die Bewahrung des Friedens ............................................................ 102

7.4 Leben im Dialog ............................................................................... 103


+++


IZWEITER Teil TEIL

Bernhard Lang: CHRISTLICHE KULTUR IM BUCH –DIE BIBEL UND 30 WERKE DER WELTLITERATUR WAS SOLL MAN LESEN ?WIE SOLL MAN LESEN ?

................................. 107


1. BIBLISCHE SCHRIFTEN ALTES UND NEUES TESTAMENT

..................................................................................... 109

1.1 Das Buch Genesis ............................................................................. 109

1.2 Adam und Eva im Paradies (aus dem Buch Genesis) ....................... 112

1.3 Das Buch Exodus .............................................................................. 113

1.4 Die Zehn Gebote (aus dem Buch Exodus) ........................................ 116

1.5 Das Buch Hiob .................................................................................. 118

1.6 Die Psalmen ...................................................................................... 121

1.7 Das Buch der Sprichwörter ............................................................... 124

1.8 Das Buch Kohelet (Der Prediger Salomo) ........................................ 126

1.8 Das Hohelied ..................................................................................... 128

1.10 Das Buch des Propheten Amos ......................................................... 129

1.11 Die Bergpredigt (aus dem Matthäusevangelium) .............................. 132

1.12 Das Evangelium nach Lukas und die Apostelgeschichte .................. 134

1.13 Die Parabel vom barmherzigen Samariter

(aus dem Lukasevangelium) ............................................................. 138

1.14 Der

Prolog

des Johannesevangeliums .............................................. 139

1.15 Paulus, Der Römerbrief ..................................................................... 142

1.16 Johannes, Das Buch der Offenbarung (Apokalypse) ........................ 144


2. DAS DRITTE TESTAMENT :DIE HAUPTWERKE DER CHRISTLICHEN WELTLITERATUR

(4. BIS FRÜHES 18. JAHRHUNDERT)

........................................................................ 149

2.1 Augustinus, Bekenntnisse (Confessiones) ........................................ 149

2.2 Franziskus von Assisi, Der Sonnengesang

(Il cantico di frate sole) ..................................................................... 152

2.3 Dante, Die göttliche Komödi

e (Divina Commedia) .......................... 155

2.4 Thomas a Kempis, Die Nachfolge Christi

(De imitatione Christi) ...................................................................... 159

2.5 Blaise Pascal, Gedanken (Pensées) ................................................... 162

2.6 John Milton, Das verlorene Paradies (Paradise Lost) ....................... 165

2.7

John Bunyan, Die Pilgerreise (The Pilgrim’s Progress)

................... 168

2.8 Daniel Defoe, Robinson Crusoe ........................................................ 171


3. DAS MODERNE TESTAMENT :CHRISTLICHE WELT-LITERATUR VOM 18. BIS ZUM 20. JAHRHUNDERT

..................... 175

3.1 Jean-Jacques Rousseau, Emil, oder über die

Erziehung (Emile,

ou de l’Education)

............................................... 175

3.2 Voltaire, Philosophisches Wörterbuch

(Dictionnaire philosophique) ............................................................ 178

3.3 Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise .................................. 181

3.4 Johann Wolfgang Goethe, Faust I und Faust II................................. 184

3.5 Joseph von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts ............ 188

3.6 Charles Dickens, Ein Weihnachtslied (A Christmas Carol) ............. 190

3.7 Leo Tolstoi, Anna Karenina .............................................................. 193

3.8 Leo Tolstoi, Der Tod des Iwan Iljitsch ............................................. 196

3.9 Fjodor Dostojewski, Die Brüder Karamasow

(mit der Erzählung

Der Großinquisitor“)

........................................ 199

3.10 Rainer Maria Rilke, Das Stunden-Buch ............................................ 202

3.11 Miguel de Unamuno, Das Martyrium des San Manuel

(San Manuel Bueno, mártir) ............................................................. 205

3.12 Georges Bernanos, Tagebuch eines Landpfarrers

(Journal d’un curé de campagne)

...................................................... 207

3.13 Thomas Mann, Joseph und seine Brüder .......................................... 209

3.14 Michail Bulgakow, Der Meister und Margarita

(Master i Margarita) .......................................................................... 213

4. DAS WELTLICHE TESTAMENT:RELIGIONSKRITIK UND ABSCHIED VOM CHRISTENTUM IN DER MODERNEN WELTLITERATUR

........................................................................... 217

4.1 Friedrich Schiller, Die Räuber .......................................................... 217

4.2 Gottfried Keller, Der

grüne Heinrich ................................................ 219

4.3 Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra ................................... 221

4.4 André Gide, Die Rückkehr de

s verlorenen Sohnes ........................... 224

4.5 James Joyce, Ein Porträt des

Künstlers als junger Mann .................. 226

4.6 Hermann Hesse, Siddhartha .............................................................. 229

4.7 Albert Camus, Die Pest ..................................................................... 231

4.8 Milan Kundera, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins ................ 234

5. EIN PERSÖNLICHER EPILOG

.......................................................... 239


Leseprobe: https://www.schoeningh.de/uploads/tx_mbooks/9783506782182_leseprobe.pdf






Einordnung für die Bildungsarbeit



Christentum, Säkularisierung und vor allem auch die (mögliche) Bedeutung sind Thema im Religions-, Ethik und Philosophieunterricht. In diesem Buch versuchen zwei Fachleute eine Antwort, die nicht oberflächlich bleibt. Bernhard Lang, Professor für Altes Testament und Religionswissenschaft und Anton Grabner - Haider, Professor für Philosophie stellen sich der provozierenden Frage und stellen ihre Denkwege und Arbeitsergebnisse vor. Der Unterricht (ab Klasse 12-Sekundarstufe II) sollte sie nutzen. Viele Teile (besonders aus dem zweiten Teil) können auch im Unterricht direkt eingesetzt werden.



Martin Geisz, November 2015



1S.10 (gemeinsames Vorwort)

2 „In diesem Buch sollen die kulturellen und die religiösen Lernprozesse deut-licher in den Blick kommen. Aus kulturgeschichtlicher Sichtweise wird gezeigt, wie das Christentum entstanden ist, wie es verbreitet wurde und wie es die europäische Kultur geprägt hat und bis heute prägt. Dabei soll zwischen den unterschiedlichen Formen des christlichen Glaubens deutlich unterschieden werden. Denn die Lehren der Theologen und der Kleriker waren zu keiner Zeit deckungsgleich mit den Überzeugungen und Wertungen der Laienchristen. Danach soll dargelegt werden, wie sich der christliche Glaube durch den Prozess der rationalen Aufklärung, durch die Anfragen der kritischen Philoso-phie und die Erkenntnisse der Psychologie verändert hat.“ S.14