Materialien zum Philosophie Lernen


Buchhinweis

Stichwort: Blaise Pascal-Rezeption











Bibliographische Angaben:



Weiß, Otto: „Der erste aller Christen“. Zur deutschen Pascal-Rezeption von Friedrich Nietzsche bis Hans Urs von Balthasar. Pustet-Verlag. 2013 ISBN :  978-3-7917-2461-4



Zum Buch:










Pascal war/ist genialer Mathematiker, kritischer Philosoph, dem die Unabhängigkeit des Verstandes von der Glaubensüberzeugung grundlegend wichtig ist und gleichzeitig tief glaubensüberzeugter Christ, der sein Christsein mit einer heute fast nicht mehr für möglich gehaltenen Konsequenz lebte. Otto Weiss bietet mit diesem Buch einen vertieften Überblick über die Rezeption Pascals im Blick auf die deutsche Kultur und Ideengeschichte, aber auch im Blick auf bedeutende Philosophen (u.a. F. Nietzsche und M. Scheler).

Der Autor formuliert seine Zielsetzung im Vorwort. „Von Anfang an war nicht beabsichtigt, jeder Äußerung über Pascal nachzugehen.Ziel und Zweck der Untersuchung ist nämlich nicht eine exakte wissenschaftliche Aufzählung von Veröffentlichungen, … . Es geht vielmehr vor allem, ... um die deutsche katholische Kultur- und Ideengeschichte im Spiegel der Pascal-Rezeption. … Zu denen, die dennoch behandelt wurden, gehört an erster Stelle Friedrich Nietzsche, dessen tiefes Pascal-Verständnis nicht übergangen werden durfte.“1

Das Inhaltsverzeichnis verdeutlicht die Schwerpunktsetzung

VORWORT

EINLEITUNG

1. Kapitel: Blaise Pascal – Leben und Werk

2. Kapitel: Die Pascalrezeption von den Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

3. Kapitel: Christ und Antichrist: Friedrich Nietzsche

4. Kapitel: Aufbruch zum neuen Denken

Modernisten, Mystiker und Philosophen in Frankreich

5. Kapitel: »Intuition« statt Deduktion – der Glaube als freie Tat

Matthias Laros

6. Kapitel: Hochlandkämpfe

7. Kapitel: Liebe als Grundphänomen – Unmittelbare Intuition:

Max Scheler – Karl Adam

8. Kapitel: Blickpunkte von außen

9. Kapitel: Kirchenkritik im Zeichen Pascals

10. Kapitel: Pascal und Kierkegaard

11. Kapitel: Christliche Existenz

12. Kapitel: Brückenbauer zwischen den Kulturen

13. Kapitel: Stimmen aus dem Jesuitenorden

14. Kapitel: Existenz am Abgrund

15. Der unbekannte Pascal

im Blickfeld von Ewald Wasmuth

16. Kapitel: Die Disproportion des endlichen Daseins:

Das Pascalbild von Max Müller und Bernhard Welte

17. Kapitel: Offenbarung der Verborgenheit Gottes.

Hans Urs von Balthasar

18. Kapitel: Ausblick und Bilanz



Das ausführliche Inhaltsverzeichnis und das Vorwort finden Sie hier: http://www.muenster.de/~angergun/otto-weiss-leseprobe.pdf 2



Aus einem Kurzinterview zum Buch mit Otto Weiss: http://www.muenster.de/~angergun/mfthk-kurzinterview-7.html 3

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Die neuen Perspektiven beim Bedenken unseres christlichen Glauben sind die uralten, die bisweilen im heutigen theologischen Diskurs nicht mehr vorkommen: nämlich der Blick auf das Zentrum dieses Glaubens, auf den "Sprung Gottes in unsere Welt", der uns ermöglicht, den letzten nötigen "Sprung" aus der Verlorenheit in "die ausgebreiteten Arme des Erlösers" zu tun.






Einordnung für die Bildungsarbeit



Die Philosophie Pascals bietet Schülern im Philosophieunterricht Zugänge zu wichtigen Problembereichen – besonders auch deshalb, weil Abschnitte aus den Pensées4 auch für fortgeschrittene Schüler als Originaltext zugänglich und verständlich sind:



- Der Mensch zwischen Unendlichkeit und Endlichkeit

- Verlorenheit der menschlichen Existenz

- Verstand und Glaube

- Philosophie und Naturwissenschaft



Das Buch bietet hier im Blick auf die deutsche Rezeption von Pascal für alle wichtige Zugänge





Martin Geisz, April 2013


1Vorwort, S.11f

2Aufruf am 2.4.2012

3Aufruf 30.3.2013

4Einführende Erläuterungen z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Blaise_Pascal#Die_Pens.C3.A9es